Wenn man sowie ich darauf angewiesen ist einen Job neben dem Studium zu machen, um eben selbiges halbwegs finanzieren zu können, ist die Auswahl nicht allzu gross, wenn man ein gewisses Grundgehalt benötigt.
Da mein Vater in meiner Heimatstadt eine Metzgerei hatte, in der ich schon als Jugendliche und Kind ausgeholfen hatte, war mir die Arbeit mit jeglicher Art von Fleischprodukten halbwegs vertraut. Und so entschied ich mich natürlich auch als ich meinen langersehnten Studienplatz endlich in meiner Lieblings Gross Stadt bekam, mich in einem Feinkost Geschäft für die Fleischtheke zu bewerben.
Natürlich war dieser Job wenig glamourös und gefiel mir auch nur bedingt. Aber die Arbeitszeiten und die Vergütung waren soweit in Ordnung. Die Wahrscheinlichkeit hinter einer Fleischtheke als Model entdeckt zu werden war in etwa genauso hoch wie sechs Richtige im Lotto zu haben, aber genau das hatte ich – quasi im übertragenden Sinne.
Fürs Modeln hatte ich mich schon immer interessiert, mich aber nie wirklich getraut diesen Weg zu gehen. Klar die richtige Grösse hatte ich und ein schönes Gesicht und auch schöne Hände und Füsse, allerdings war ich Zeit meines Lebens auch immer ein wenig pummelig. Und ja ich dachte immer das genau das ein absolutes Ausschlusskriterium ist um zu Modeln. Bis zu diesem einen Tag als ich eine Kommilitonin unseren Feinkost Geschäft traf. Wir kannten uns bereits vom Sehen, sie war nun wirklich in meinen Augen der richtige Model Typ, superschlank und wunderschön.
Ich kam mit Sarah ins Gespräch und wir waren uns sofort symphytisch, sie kam mich in den nächsten Tagen öfter im Laden besuchen und wir verabredeten uns zum gemeinsamen Ausgehen. An diesem Abend erzählte sie mir einiges über das Modeln und um wieviel entspannter ihre finanzielle Situation durch die regelmässigen Model Jobs geworden ist.
Sie riet mir dazu mich dringend mal bei einem Casting vorzustellen bei der auch Modelsweek vertreten ist und überzeugte mich sogar davon sie bei einem ihrer nächsten Castings zu begleiten.
Wir verabredeten uns in der nächsten Woche an einem grossen Konferenz Hotel, in dem das Casting stattfinden sollte. Dieser ganze Tag, von den professionellen und freundlichen Mitarbeitern angefangen bis hin zum tollen Fotografen der gleich eine Sed Karte von mir fotografiert hat war ein einziger wunderbarer Traum, denn ich wurde in die Model Kartei aufgenommen.
Und dieser Traum ging sogar noch weiter. Kurze Zeit später trudelten tatsächlich das erste Shooting anfragen ein, für meine ersten Foto Jobs als Plus Size Model. Und dabei blieb es nicht in regelmässigen Abständen stehe ich immer wieder für alle möglichen Mode und werbe Fotos vor der Kamera.
Natürlich habe ich meinen Job hinter der Fleisch Theke gekündigt. Und ich bin dankbar dafür, dass jemand an mich glaubte, eben Sarah und mir den Mut gab mich einfach mal zu bewerben bzw. zu diesem lebensverändernden Casting zu gehen.